Konzept


Die Mappenanforderungen für Kunst-Studiengänge unterscheiden sich deutlich von denen für Designstudiengänge und benötigen deshalb ein völlig anderes Kurskonzept. Um eine gute Kunst-Mappe zu machen, braucht ihr einen persönlichen künstlerischen Ansatz. Den entwickeln wir im Kreativkreisel zusammen mit euch.
Zuerst finden wir heraus was euch gestalterisch und inhaltlich interessiert. Wir optimieren eure handwerklichen Fähigkeiten und probieren verschiedene Techniken aus. Danach führen wir euch an eine eigenständige künstlerische Arbeitsweise heran.
Ziel ist es Ideen in Aufgabenstellungen umzuformulieren und eine eigenständige Form der künstlerischen Umsetzung zu finden.
Denn danach wird bei einer Mappe für freie Kunst, Kunst Lehramt und auch Kunsttherapie gesucht: Persönliches Interesse und eigenständiges Arbeiten! In den Arbeiten sollen Inhalte und Interessen authentisch ausgedrückt werden. Um diese Authentizität zu erreichen, gilt es zunächst herauszufinden, was den Bewerber sowohl im Handwerk als auch an Inhalten berührt, abstößt, neugierig macht, aufhorchen lässt oder interessiert.

Außerdem beschäftigen uns mit den unterschiedlichsten Zeichentechniken, machen Hochdruck, Radierung, Collage, Illustration, Farbenlehre, Aktzeichnen, wir malen mit Öl- und Acrylfarben, beschäftigen uns mit Komposition, Gestaltungskriterien, Installation, Fotografie, Sachzeichnen, Tierstudien, Perspektive, Urban Sketching usw.  Wir werden Ausstellungen und ausgewählte Vorträge besuchen, die anhand der Auseinandersetzung die eigene künstlerische Position verdeutlichen soll. In der Stadt unterwegs sein und an interessanten Plätzen zeichnen und fotografieren, ist ein wichtiger Ansatz in unserem Kurskonzept. Wir beschäftigen uns theoretisch und praktisch mit künstlerischen Darstellungsformen wie der Malerei, der Performance, Videokunst und Konzeptkunst. Denn es ist wichtig, dass eine künstlerische Idee mit der Wahl des darzustellenden Mediums verstärkt wird.

Kurskonzept

  1. Sichtung, Reflektion und Besprechung der bisherigen Arbeiten
  2. Besprechung der Hochschulen, Berufswahl und Vorstellung der verschiedenen Berufsbilder
  3. Präsentation, Besprechung und Reflektion von bereits erfolgreichen Mappen
  4. Klärung des eigenen Kunstbegriffs
  5. Unterrichtseinheiten zu künstlerisch-handwerklichen Techniken
  6. Vorstellung unterschiedlicher künstlerischer Medien
  7. Künstlerische Recherche
  8. Vertiefung der künstlerischen Fähigkeiten
  9. Draußen Zeichnen innerhalb des Urban Sketching-Projekts (wöchentlich)
  10. Vertiefung des theoretischen Wissens (Kunstgeschichte)
  11. Komposition/Bildfindung
  12. Wie kommt man zu einer eigenständigen, künstlerischen Aufgabenstellung?
  13. Konzepterstellung oder Themensammlung für die eigene Mappe anlegen
  14. Umsetzung der eigenen Ideen
  15. Besprechung von Medien/Materialwahl und Techniken
  16. Die Mappe wird zusammengestellt
  17. Wir begleiten Dich durch das Bewerbungsverfahren
  18. Bei erfolgreicher Mappe=Prüfungsvorbereitung (mündlich + praktisch)

Die Kurseinheiten setzen sich somit aus:

  • theoretisch-künstlerischer Vermittlung
  • künstlerisch-handwerklicher Vermittlung
  • der Bearbeitung künstlerischer Aufgabenstellungen
  • Zeichnen/Skizzieren und Malen im urbanen Raum
  • Reflektionszeiten
  • Künstlerischer Recherchezeit (Pinterest, Museum, Bibliothek etc.)
  • und freier Atelierarbeit zusammen.

Hilfestellung

Neben den Atelierzeiten gibt es die Möglichkeit sich mithilfe einer Whatsapp-Gruppe mit anderen Teilnehmern und den Dozenten auszutauschen. Anhand von Einzelterminen und Gruppenbesprechungen können Fragen, Probleme etc. besprochen und beantwortet werden.

Das Kreativ-Manifest

  1. Wir haben keine Angst vorm Versagen!
  2. Wir experimentieren in unseren Kursen
    mit unterschiedlichen Materialien und Techniken!
  3. Wir skizzieren draußen an verschiedenen Orten
    und erforschen zeichnerisch unsere Umgebung!
  4. Wir helfen uns gegenseitig und zeigen uns,
    wie es gehen könnte!
  5. Wir nehmen keine Rücksicht auf Konventionen
    und veranstalten ein kreatives Chaos im Atelier!
  6. Wir orientieren uns an unseren Stärken und setzen uns Ziele!
  7. Wir lassen uns von den Arbeiten anderer nicht beeindrucken
    sondern begeistern
  8. Wir zeigen uns gegenseitig die entstandenen Arbeiten
    oder stellen unsere Arbeiten aus!
  9. Wir sind dankbar für konstruktive Kritik, denn diese hilft uns
    über unsere eigene Position nachzudenken, diese zu verteidigen
    oder vielleicht auch einen neuen Weg einzuschlagen!
  10. Wir inspirieren uns gegenseitig!
  11. Wir sind stolz auf unsere Erfolge und verurteilen uns nicht
    nicht an etwas schwächeren Tagen
  12. Wir reflektieren unsere Werke!
  13. Wir werden zum kreativen Team!

Kursziele:

  • Erlernen von handwerklich-technischen Methoden
  • Beschäftigung mit unterschiedlichen, künstlerischen Medien
  • Auseinandersetzung und Identifikation mit anderen Künstlern
  • Erlangen von Reflexionsfähigkeit über die eigene und fremde künstlerische Arbeit
  • Herausfiltern der eigenen Forschungsfragen, ästhetische Vorlieben
  • Festlegen der zur eigenen Arbeit passenden Medien
  • Erlangen einer eigenständigen, künstlerischen Arbeitsweise

Durch das Erlernen von handwerklich-technischen Methoden, dem Kennenlernen unterschiedlicher, künstlerischer Medien, der Auseinandersetzung und Identifikation mit anderen Künstlern, dem Feedback von Dozenten, dem Austausch mit anderen, der Reflexion über die eigene Arbeit, dem Erforschen von eigenen Themengebieten und dem Analysieren des eigenen Fokus kann sich neben der Entstehung der Mappe eine eigenständige, authentische, junge Forscher-und Künstlerpersönlichkeit entwickeln. Die Fertigstellung der abzugebenden Mappe ist zwar zu Beginn das Projektziel, jedoch soll dieses im eigenen künstlerischen Prozess weiter zurücktreten. Das Erschaffen und Reflektieren der eigenen Arbeit gewinnt immer mehr an Wichtigkeit. Dadurch kann sich ein künstlerisches Selbstbewusstsein entwickeln, welches selbst eine Nichtannahme der jeweiligen Hochschule ertragen kann und sich in ihrer weiteren, künstlerischen Entwicklung nicht behindern lässt.

Die Mappenarbeiten sollen im besten Fall einige Persönlichkeitsanteile des Autors authentisch widerspiegeln. Kunst basiert nun nicht mehr auf einer rein ästhetischen Grundlage, sondern kann als Forschung in Bezug auf die eigene Persönlichkeit, Gesellschaft, Natur etc. verstanden werden.

Nichterreichen der Ziele:

  • Häufige Fehlzeiten
  • Nichtbeachtung von Anregungen seitens der Dozenten
  • Zerfledderte, unzusammenhängende Arbeiten
  • Es lassen sich keine künstlerisch-inhaltliche oder/und künstlerisch-handwerkliche Schwerpunkte und Interessen erkennen.
  • Klassische Bedienstrukturen sind erkennbar („Das Professorenkomitee möchte bestimmt….sehen”)
  • Rein ästhetische und plakative Darstellungen (inhaltliche, formale oder handwerkliche Forschungsfrage fehlt)
  • Schwerpunkt auf Peergroup-Themen (Abzeichnen von (künstlerischen) Abbildungen und Illustrationen, Mangazeichnen, „Beautyfaces”, Abzeichnen von Idolen, Boyfriend-Thematiken, symbol-und klischeebehaftete Darstellungen von Blumen, Herzen, Teddybären etc.)
  • Nichtreflektion, fehlender Austausch und Auseinandersetzung mit der eigenen Arbeit und der Arbeit anderer

Folge: Eine Bewerbung wird von unserer Seite her nicht empfohlen.